Hoch hinaus: Aufstieg zum Cotopaxi – Fitness, Höhenanpassung und Tipps gegen Höhenkrankheit

 

Hoch hinaus: Aufstieg zum Cotopaxi – Fitness, Höhenanpassung und Tipps gegen Höhenkrankheit 

 Planst du den Aufstieg auf den Cotopaxi in Ecuador? Erfahre alles über Fitnessanforderungen, Akklimatisierung und wie du Höhenkrankheit vermeidest – für ein sicheres Gipfelerlebnis.


Einmal auf dem Dach der Welt stehen – der Cotopaxi ruft!

Der Cotopaxi, mit seinen majestätischen 5.897 Metern, ist einer der höchsten aktiven Vulkane der Welt – und eines der ikonischsten Ziele Südamerikas. Für viele ist der Aufstieg ein Lebenstraum, der Abenteuerlust mit sportlicher Herausforderung vereint. Doch wer hoch hinaus will, sollte gut vorbereitet sein – körperlich, mental und medizinisch.

In diesem Artikel findest du alles, was du für deine Besteigung wissen musst: Fitnessanforderungen, Trainingstipps, Akklimatisierung und konkrete Maßnahmen gegen Höhenkrankheit – damit dein Cotopaxi-Abenteuer sicher und unvergesslich wird.


Warum gerade der Cotopaxi?

Der Cotopaxi liegt im Zentralen Hochland Ecuadors, knapp zwei Stunden südlich von Quito, und thront als perfekter Kegel über den Wolken. Für viele Bergsteiger:innen ist er die Krönung eines Südamerika-Trips – ein technisch nicht allzu schwieriger, aber physisch und höhentechnisch herausfordernder Gletscheraufstieg.

Fakten zum Cotopaxi:

  • Höhe: 5.897 m

  • Region: Cotopaxi-Nationalpark, Ecuador

  • Schwierigkeit: Mittel (technisch wenig schwierig, aber hohe körperliche Anforderungen)

  • Beste Zeit: Juni bis Anfang September & Dezember bis Februar


Fitnessanforderungen: Wie fit muss man für den Cotopaxi sein?

Auch wenn der Cotopaxi keine extrem technischen Passagen hat, ist er nicht zu unterschätzen. Die größte Herausforderung: die Höhe und die dünne Luft.

Du solltest in der Lage sein:

  • 6–8 Stunden in gleichmäßigem Tempo zu gehen (auch bei Dunkelheit und Kälte)

  • 1.000 Höhenmeter im Aufstieg in dünner Luft zu bewältigen

  • Einen Rucksack von 6–10 kg über längere Zeit zu tragen

  • Auf Schnee und Eis mit Steigeisen zu gehen

Empfohlenes Fitnessniveau:

  • Gute Grundlagenausdauer (Herz-Kreislauf-System)

  • Beinmuskulatur und stabiler Rumpf

  • Erfahrung mit Höhenwanderungen oder Bergtouren (ideal > 4.000 m)


Trainingsplan: So bereitest du dich optimal vor

Ein gut durchdachter Trainingsplan ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Besteigung.

1. 3–6 Monate vorher starten

Beginne rechtzeitig – vor allem, wenn du aus dem Flachland kommst.

2. Cardio-Training (2–3x pro Woche)

  • Laufen, Radfahren, Schwimmen, Wandern

  • Intervalltraining zur Verbesserung der VO2max

3. Krafttraining (2x pro Woche)

  • Fokus auf Beine, Core und Rücken

  • Kniebeugen, Ausfallschritte, Kreuzheben

4. Bergtouren mit Gewicht

  • Trainiere mit einem vollgepackten Rucksack

  • Simuliere längere Abstiege – oft anstrengender als der Aufstieg


Höhentraining & Akklimatisierung: So gewöhnst du dich an die dünne Luft

Der Unterschied zwischen Erfolg und Umkehr liegt oft in der richtigen Akklimatisierung. Selbst fitte Sportler:innen können ohne Vorbereitung an Höhenkrankheit scheitern.

Tipps zur Höhenanpassung:

  1. Langsam aufsteigen:

    • „Climb high, sleep low“ – tagsüber Höhe gewinnen, nachts tiefer schlafen

    • Plane mindestens 3–5 Tage zur Akklimatisierung vor dem Gipfelversuch ein

  2. Hydration:

    • Trinke 3–4 Liter Wasser täglich – die Luft ist trocken, der Körper dehydriert schneller

  3. Verzicht auf Alkohol & Nikotin:

    • Beides verschlechtert die Sauerstoffaufnahme

  4. Leichtes Essen:

    • Verdauung ist in der Höhe erschwert – lieber kohlenhydratreich und fettarm


Höhenkrankheit: Symptome erkennen, richtig handeln

Akute Höhenkrankheit (AMS) kann jeden treffen – unabhängig von Alter oder Fitness.

Typische Symptome:

  • Kopfschmerzen

  • Übelkeit, Appetitlosigkeit

  • Schlafstörungen

  • Schwindel, Kurzatmigkeit

Wenn’s kritisch wird:

  • Schwere Fälle: Lungen- oder Hirnödem (HAPE / HACE)

  • Sofortiger Abstieg ist dann lebensrettend

Was hilft:

  • Acetazolamid (Diamox): Kann prophylaktisch helfen

  • Ruhe bei leichten Symptomen

  • Abstieg, wenn Symptome sich verschlimmern oder nicht verschwinden


Beispiel-Tourenplan für optimale Akklimatisierung

Tag 1–2: Ankunft in Quito (2.850 m)

Gewöhne dich an die Höhe, trinke viel, mache gemütliche Spaziergänge.

Tag 3–4: Wanderung auf den Rucu Pichincha (4.696 m)

Perfekt zum Höhentraining mit Rückkehr nach Quito.

Tag 5–6: Übernachtung am Pasochoa oder Illinizas Norte (5.126 m)

Weiteres Akklimatisieren auf moderaten Bergen.

Tag 7–8: Aufstieg zum Cotopaxi

  • Tag 7: Fahrt zur José-Ribas-Hütte (4.864 m), Übernachtung

  • Tag 8: Gipfeltag (Start gegen Mitternacht, Rückkehr gegen Mittag)


Fazit: Gut vorbereitet zum Cotopaxi – dein Weg zum Gipfelglück

Der Cotopaxi ist kein Sonntagsspaziergang – aber auch kein Mount Everest. Mit der richtigen Fitness, einer klugen Akklimatisierungsstrategie und einem gesunden Respekt vor der Höhe ist der Gipfelerfolg greifbar nah.

Bereite dich gut vor, trainiere konsequent, höre auf deinen Körper – und genieße das unglaubliche Gefühl, auf dem Dach der Anden zu stehen.

Cotopaxi wartet – bist du bereit?


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